Advent, Advent, zwei Lichtlein brennen

Es ist der zweite Advent. Wieder ist ein Familiennachmittag geplant. Rob und Torben sind etwas spät dran, doch von den Kindern ist auch nichts zu hören.
Roberta belustigt: "Oh, Sanderfeld - irgendwann muss auch genug sein."

Torben: "Ich hätte gerne noch etwas weiter gemacht."

Roberta kichert: "Ich auch, aber wir sind verabredet, wie Du weisst."
Plötzlich wird Rob und Torben bewusst, das sie nicht alleine im Wohnzimmer sind
Sascha: "Ihr seid spät dran."

Frank: "Wir haben schon Fotos gesichtet, aber dann fiel uns dieses Poster in die Hände."

Jessika: "Und jetzt haben wir Klärungsbedarf!"
Roberta entsetzt: "Oh - mein - Gott!"

Torben verwundert: "In Postergröße?"
Roberta und Torben setzen sich zu ihren Kindern.
Roberta: "Das ist Arthur. Er ist ein alter Schulfreund. Er war einmal zu Besuch hier. Erinnert Ihr Euch?"

Jessika: "Sehr, sehr dunkel:"

Torben: "Vielleicht erzählt Mama einfach mal von dem Besuch."

Roberta: "Ja das tue ich gerne, der Besuch war sehr wichtig für mich, für Euren Vater und für unsere Familie. Ich erinnere mich noch genau - es war der 17.04.2007."
Roberta erinnert sich...
Jessika: "Mama? Da ist ein Fremder auf unserer Terrasse."

Roberta: "Was?"

Jessika: "Ein fremder Mann."
Roberta: "Ich glaub das nicht."

Arthur: "Hallo Robi."

Roberta kreischt: "Arthur!"
Roberta stürzt nach draußen. Das Kreischen von Roberta hat auch Torben ins Wohnzimmer gelockt.
Roberta: "Das ist nicht wahr. Das ist doch ein Traum. Kneif mich Arthur."

Arthur: "Ich hab ne bessere Idee."

Torben knurrt: "Was will DER, denn hier - elende Schmeißfliege."
Arthur zieht Roberta zu sich ran und küsst sie. Rob erwiedert den Kuss innig
Jessika: "Huch?"

Torben brodelt und knurrt: "Gehts noch? Ich hasse den Typen."
Jessika unterbricht Robertas Erzählung.
Jesssika: "Ich habe Dich noch nie so wütend erlebt Papa. Was hat Dir Arthur denn getan? Ich hatte richtig Angst vor Dir."

Torben: "Gar nichts, außer das Arthur Deine Mutter sehr mag und mir schon damals in die Quere kam.

Jessika: "Aber warum denn so wütend."
Torben: "Eigentlich keine Wut, eher Panik. Tatsächlich überlegte Mami schon eine ganze Zeit, ob sie mich rausschmeisst. Ich hatte Steffanie geschlagen, nahm mehr Medikamente, als es gut für mich war und lies allen Frust an Mutti aus. Und dann stand ER da - Arthur - und er hätte Eurer Mutter alles bieten können und ich wusste, das sich die Beiden sich immer noch sehr mochten."

Roberta: "Lass mich den Rest noch erzählen."
...also erzählt Roberta die Geschichte weiter, während die Kinder lauschen.
Roberta: "Schau mal Torben, wer uns besucht!"

Torben sarkastisch: "ARTHUR - welch Glanz in unserer bescheidenen Hütte."

Arthur: "Torben, welch Freude. Ich sehe Du bist so leger angezogen wie immer, oder?
Roberta: "Geht das auch mit ein bißchen weniger Sarkasmus?"

Arthur: "Lass doch Robi - macht mir doch nichts aus."
Arthur: "Komm schlag ein Torben."

Torben: "Aaah...ich warte bis Du Dir Hände gewaschen hast. Schließlich weiß ich nicht, was für Keime Du hier einschleppst."
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Roberta: "Torben bitte. Gönn mir den Besuch. Kannst uns ein bißchen Freiraum verschaffen und evt. einen Tee bringen?"
Torben fügt sich, während Arthur und Roberta auf dem Sofa Platz nehmen.
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Torben: "Kommt Ihr Lütten. Lasst uns mal schauen, was der Kuchen im Ofen macht."

Roberta: "Ich kann mich nur entschuldigen für Torbens Verhalten."
Roberta: "Sag, was bringt Dich her?"

Arthur: "Du!"
Roberta: "Na komm schon..."

Arthur: "Ich habe gerade beruflich in Hamburg zu tun. Dann habe ich die Lücke in meinem Kalender gesehen und mir gedacht - die must Du nutzen um Roberta zu sehen. Leider habe ich nicht damit gerechnet, dass der Fußweg vom Bahnhof zu Euch so lang ist. Nachher muss ich mir ein Taxi bestellen."
Roberta: "Was machst Du beruflich?"

Arthur: "Du kennst mich Roberta. Ich hab überall meine Geschäfte. Ich hatte mal mit dem Gedanken gespielt ein Hotel zu eröffnen, aber daraus ist nichts geworden. Ich habe den Plan verworfen. Ich verdiene nicht schlecht."
Roberta: "...und privat? Hast Du jemanden gefunden?"

Arthur: "Ich hatte ein paar Lebensabschnittsgefährtinnen, aber ich wollte mich nicht binden. Ich reise einfach zuviel."

Roberta: "Ach das ist schade Arthur"

Arthur: "Neben Dir hatte keine eine Chance."
Roberta: "Ach komm schon."

Arthur: "Manchmal träume ich von einem Zuhause, aber dann genieße ich auch meine Freiheit. Aber was ist mit Dir Rob? Bist Du wirklich glücklich als Hausfrau und Mutter?"
Roberta: "Manchmal, denke ich, kann das schon alles gewesen sein? Und dann sehe ich meine Kinder und freue mich auf jeden Tag mit Ihnen."

Arthur: "Und der Sanderfeld? Ist er gut zu Dir?"

Roberta: "Wir hatten schon bessere Zeiten und ich hoffe dasss wieder alles gut wird. Er leistet sehr viel. Den ganzen Tag auf der Baustelle und abends dann die Kinder und die Baustelle hier."
Torben: "Hier ist Euer Tee. Sprecht ihr über mich?

Arthur: "Natürlich. Oh, wie ich sehe hast Du Dich in Scharle geworfen."

Torben ärgerlich: "Nur für Dich mein Bester."
Torben: "Ich mache mal die Terrassentür zu, damit ihr ungestört bleibt."

Arthur: "Danke, das ist nett. Kannst Du bitte schon mal eine Taxinummer raussuchen? Ich muss bald wieder los."

Torben: "Sehr gerne - es wird mir ein Vergnügen sein - Dir ein Taxi zu bestellen."
Roberta: "Kannst Du Arthur nicht zum Bahnhof fahren?"

Arthur: "Nur keine Umstände. Ich nehm ein Taxi."
Torben: "Wann soll ich Dir denn Dein Taxi rufen? Jetzt gleich Arthur?"

Arthur: "In einer halben Stunde. Danke Dir."
Roberta: "So bald must Du schon wieder gehen?"

Arthur: "Leider, aber Roberta - ich sehe soviel Traurigkeit in deinen Augen. Bist Du wirklich glücklich?"

Roberta: "Naja, ich denke tatsächlich über Trennung nach."

Arthur: " Du kannst hier nicht versauern Roberta. Du hast unter den Besten der Klasse und was hast Du aus diesem Potential gemacht?"
Roberta: "Nichts, das macht mich auch etwas unglücklich. Ich hätte gerne studiert."

Arthur: "Das kannst Du doch immer noch."

Roberta: "Und wenn ich mich trennen würde - wer würde mich mit fünf Kindern nehmen?"
Arthur: "Ich!"

Roberta: "Das ist gut zu wissen, aber ich füchte Du hast nicht die Ausdauer und die Kraft, die eine fünfköpfige Kinderschar braucht. Da braucht es einen Sanderfeld, dem es hoffentlich bald wieder besser geht."
Torben kommt ins Wohnzimmer gestolpert
Torben: "Also mein Kumpel hat gerade angerufen - sein Vater wird in fünf Minuten mit seinem Taxi hier sein. Zeit für den Abschied."

Roberta: "Es wäre schöner, wenn Du nicht ganz so erfreut klingen würdest."
Torben: "Ok, also Arthur - es freut mich nicht Dich wieder gesehen zu haben. Aber es hat mich gefreut, dass Dein Besuch Rob erfreut hat. Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe Du kreuzt nie wieder meinen Weg."

Roberta: "Torben!"

Arthur: "Warte Rob. Pass auf Deine Frau auf und sei gut zu ihr - sonst hole ich sie mir."

Torben: "Lass die Finger von meiner Frau."
Es hat geklingelt und Torben verlässt das Wohnzimmer um nachzuschauen, ob es schon das Taxi ist. Arthur dreht sich um und nimmt Roberta zärtlich in die Arme, während er sie liebevoll auf den Mund küsst.
Arthur: "Ich liebe Dich Rob."

Roberta: "Arthur"
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Torben: "Hab ich es mir gedacht - Finger weg"
Arthur ist erschocken über die kräftige Hand, die ihn von Roberta wegreisst
Torben: "Sag auf Wiedersehen Arthur. Es ist besser Du gehst, bevor ich die Beherrschung verliere.

Roberta: "Torben, bitte."
Nur noch kurz konnten sich Arthur und Roberta voneinander verabschieden. Torben begleitete Arthur an das Taxi um ihn abfahren zu sehen. Roberta blieb währenddessen alleine im Wohnzimmer zurück
Roberta: "Diese Kraft brauche ich mein Sanderfeld. Trotzdem wünschte ich Torben würde mit Arthur Freundschaft schließen."
Roberta: "Mein Wunsch ist in Erfüllung gegangen."

Torben: Durch den Besuch habe ich verstanden, dass Du nicht selbstverständlich bist. Und ich habe angefangen um Dich zu kämpfen, Dich zu umwerben, an mir zu arbeiten. Nur mit Arthur werde ich keinen Frieden schließen."
Leonie: "Das war ja eine langweilige Geschichte. Können wir etwas essen?"

Roberta lacht: "Klar mein Engel."T
Dem Ruf nach Nahrung folgen alle gerne, nur Torben bleibt alleine zurück. Gedankenversunken starrt er auf das Poster
Torben: "So war das Freund Arthur - aber Postergröße?


An dieser Stelle möchte ich mich bei Amithi bedanken, die die Geschichte mit Arthur fotografiert hat und ich mich so auf die Geschichte und das positionieren der Figuren konzentrieren konnte. Sie hat mir in einer Nacht html beigebracht und mir das Gerüst für meine Homepage erstellt, nachdem mein erster Page Baukasten an seine Grenzen gekommen war. Und sie war es, die mir und den Sanderfelds mit den zarten Worten: "Mach Deine eigene Geschichte." auf Sprünge geholfen hat. Danke Dir Amithi!


Hat Ihnen diese Geschichte gefallen oder auch nicht?

Ich freue mich immer über ein Feedback!

kontakt@arnis-homepage.de




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